Ärger: Gefängnis oder Geschenk?
Bei einem der Impuls-Spazier-Gespräche hat sich wieder einmal bestätigt:
Es zeigt sich IMMER das richtige Thema
Es trifft sich IMMER die richtige Gruppe
Es geschieht IMMER genau das Richtige
In diesem Sinne danke ich Allen, die dabei waren.
Im Feld lag zu „Spieglein, Spieglein … Selbsterkenntnis im Anderen“ das Thema „Ärger: Gefängnis oder Geschenk?“
Alle gingen der Einstiegsfrage nach: Was ärgert mich (an Anderen) ?
Dabei offenbarte sich:
Der Ärger über Andere mündet in dem (oft unbewussten) Ärger über sich selbst und
immer steht dahinter eine Angst
Hier einige Beispiele:
Fremdärger – Selbstärger – Angst
- Unzuverlässigkeit – es gelingt nicht, jemand Anderen zu etwas zu bewegen – (Kontrollverlust, Ohnmacht)
- Fremdbestimmtheit – sich nicht durchsetzen können – (Freiheitsverlust, nicht für sich einstehen Nicht-gesehen-werden, Ohnmacht)
- Übergriffigkeit – es gelingt nicht, sich abzugrenzen – (Kontroll-, Freiheits-, Energieverlust, Ohnmacht)
- zu langsame Autofahrer – zu spät dran zu sein, darüber sich zu ärgern – (Blockade, Ohnmacht)
- Andere sind anderer Meinung – sich nicht durchsetzen können Verunsicherung, Nicht-gesehen-werden – (Kontrollverlust, Ohnmacht)
- wenn jemand anders (re)agiert als erwartet – sich dem Risiko der Ent-täuschug ausgesetzt zu haben – (Kontrollverlust, Ohnmacht)
- mein Gruß wird nicht erwidert – zu wenig Präsenz/Charisma – (Nicht-gesehen-werden)
- usw…..
Ärger ist Energie
Immer ist Ärger von mir selbst erschaffen (Ich ärgere mich …)
Der Andere ist stets lediglich der Auslöser dafür, niemals jedoch die Ursache
(das wird meist verkannt)
Nicht selten spielt das Thema Projektion eine Rolle: Ich projeziere einen alten Ärger aus der Kindheit oder anderen, früheren Zeiten …
Beispiel: Als Kind hast Du Dich geärgert, dass Du mit Deiner Meinung nicht gehört worden bist und Du erst recht nicht ernst genommen wurdest –
dass die Erwachsenen an ihrer anderen Meinung festgehalten haben –
Folge: jetzt ärgerst Du Dich über jeden, der eine andere Meinung vertritt als Du
Um Projektion wahr zu nehmen, bedarf es einiger Erfahrung, meist mit irgend einer Form von Coaching-Unterstüng und vor allem Offenheit für diese Möglichkeit
Dinge sind, wie sie sind
Ärgere ich mich über etwas, hat das IMMER ausschließlich mit MIR zu tun
(andere mögen sich über dieselben Umstände freuen oder ihnen neutral gegenüber stehen)
Also ist jeder Ärger ein wertvoller Hinweis auf mich selbst
Immer, wenn ich mit einem Finger auf jemand anderen zeige,
deuten 3 Finger auf mich selbst zurück (probiert es aus)
Die Frage also ist nur: Wie gehe ich mit meinem Ärger um?
Ist Ärger Gefängnis oder Geschenk?
Ärger geht oft her mit Ent-täuschung, dem Ende der Täuschung,
weil Ich eine andere Erwartung habe:
Der Andere, die Umstände sollten „anders“ sein/(re)agieren
Begrüße ich das Ende der Illusion oder würde ich lieber in der Täuschung verharren?
Wahrheit erfordert Mut
Bleibe ich in dieser Energie von Schuld-Zuweisung und Anklage
und erniedrige mich damit zum Opfer?
Verharre ich in meinem Gefühl von Ohnmacht?
Oder übernehme ich die Verantwortung für mein Leben und mein Wohlbefinden
und schaue tiefer:
Was genau ärgert mich?
Wo tut der andere etwas, das Ich mir nicht erlaube, mich nicht traue, obwohl ich es auch gerne tun würde?
Wo fühle ich mich womöglich bedroht in meiner Freiheit, meiner Gesundheit, meinem „guten Ruf“, meinem …?
So ist Ärger ein wertvoller Wegweiser zu Ängsten, die tief in uns schlummern
Die Hauptangst, die dahinter steht, ist Ohnmacht
Täglich grüßt das Ärger-Tier:
Je häufiger ich mich über Etwas/Jemanden ärgere,
desto intensiver ziehe ich Situationen/Menschen an, über die ich mich ärgere
(das Hermetische Gesetz von Schwingung und Resonanz, denn Energie folgt der Aufmerksamkeit:
Je mehr ich mich auf das ausrichte, was mich ärgert, desto mehr ent-decke ich davon)
Energie folgt Aufmerksamkeit
Will ich das?
Macht mich das zuFRIEDENer, glücklicher?
Als sehr wertvoll empfinde ich die Sichtweise der Erlaubnis:
Ich bin super ordentlich – doch ich darf auch unordentlich sein
Ich bin pünktlich – doch ich darf auch unpünktlich sein …
usw.
je mehr ich MIR erlaube in dieser Dualität BEIDES zu sein,
desto leichter „erlaube“ ich das auch Anderen –
Schwupp, einmal Ärger weniger
Hinter dem Ärger über uns selbst steht immer die von klein auf erlernte Angst:
Ich bin nicht gut genug so wie ich bin
(kannst du nicht, verstehst du nicht, andere machen es besser usw.….)
FAZIT zu Äger: Gefängnis oder Geschenk
- Jeder, den wir „Arsch“ nennen wollen, ist im Grunde unser „Engel“ – ein „Arsch-Engel“
- Verharren wir in Ärger und damit in Ängsten, erschaffen wir uns damit ein Gefängnis
- Gelingt es mir, den Ärger loszulassen, zu wandeln und das Geschenk dahinter erkennen, kann ich Frieden finden
Die Tür zu diesem Gefängnis kann nur von innen (!) geöffnet werden
Nur Ich selbst kann sie öffnen und mich daraus befreien!
Es ist meine Ent-scheidung und ich allein trage dafür die Verantwortung, wie ich mich fühle.
11.11.2022 – dieReisendeWORTMAGIERIN